Braucht KI eine Strategie?

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BRAUCHT KI EINE STRATEGIE?

Wie mit der künstlichen Intelligenz umgehen? Welche Vorgehensweise führt jetzt weiter?

KI-Rahmenbedingungen für Unternehmen

KI und Strategie

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich schnell und dynamisch weiter. Die Möglichkeiten, die wir in ein zwei Jahren vorfinden werden, sind noch offen und schwer vorhersehbar. Wir wissen also nicht so genau, welchen Nutzen die KI für unser Unternehmen bringen wird.

Was es hier nicht braucht, sind differenzierte Analysen der Situation, messbare Ziele und eine belastbare Strategie im Sinne eines definierten Weges. Klassische Strategiearbeit ist also aktuell wenig hilfreich.

Was es braucht, ist ein agiler Zugang zur Nutzung der KI in der Organisation. Das bedeutet, dass wir im Rahmen von wenigen klaren Regeln und Rahmenbedingungen experimentieren und testen dürfen. Das sollte möglichst vielen Menschen in der Organisation ermöglicht werden. Jeder Funktionsbereich hat ganz andere Anforderungen und wird so ganz andere Möglichkeiten der KI nutzen.

Rahmen und Experimente

Agilität bedeutet, in einem ersten Schritt einen Rahmen zu definieren – das kann ein Themenfeld oder ein grobes Ziel sein. Innerhalb dieses Rahmens wird in Schritten und Etappen gedacht und gehandelt. Man agiert, evaluiert und reflektiert, wo man steht, dann werden die nächsten Schritte geplant. So tastet man sich vor. Die obenstehende Abbildung zeigt diese Vorgehensweise (siehe auch: Mario Weiss, 2016: Handlungskompetenz Innovation).

Strategie wird zum Rahmen

Wir definieren einen weiteren Rahmen für die KI-Nutzung. Das ist insbesondere der Datenschutz und die Letztverantwortung bei den ausführenden Menschen. In diesem Rahmen finden wir auch unsere Werte und Haltungen. Wir sind uns klar darüber, was uns wichtig ist, was wir nicht wollen und auch, wo ethische und moralische Grenzen liegen.

Situatives Agieren

Ausgestattet mit diesem Rahmen agieren wir eher situativ. Wir testen, probieren und experimentieren mit den gegebenen Möglichkeiten und reflektieren die gemachten Erfahrungen. Wir reduzieren die Zeitspanne der Zukunftsplanung auf wenige Monate und Wochen und gehen dabei Schritt für Schritt vor. Gleichzeitig bleiben wir achtsam für die Reaktionen und das Feedback.

Reflektieren und Lernen

Das Entscheidende ist nicht, dass wir nach perfekten Plänen arbeiten. Wichtig ist vielmehr, dass wir die KI-Erfahrungen dazu nutzen, das Lernen in unserer Organisation anzuregen und zu beschleunigen.

Top-down und bottom-up

Das bedeutet auch, dass ein KI-Prozess wenig top-down benötigt, wohl aber Rahmenbedingungen und Richtlinien. Wir brauchen die reflektierte Erfahrung mit KI der operativen Führungskräfte und der Mitarbeiter:innen sowie deren Einbindung. Gleichzeitig ist eine Reflexion auf der Gesamtebene der Organisation erforderlich. Essenziell ist somit das Zusammenspiel von Makro- und Mikrosicht. Beide Perspektiven müssen gut abgestimmt und verbunden sein. Daraus kann sich dann eine Unternehmensstrategie für künstliche Intelligenz entwickeln.

Auf einen Blick

Was es für KI braucht, ist Denken in einem strategischen Werterahmen mit klaren Rahmenbedingungen und ein mutiges Handeln im Hier und Jetzt – Experimente – Schritt für Schritt.