Glasls Glosse
In der Einleitung des Buches „Das Unternehmen der Zukunft“ heißt es: „Es wird also in der nächsten Zeit darauf ankommen, an der Orientierungsfähigkeit der und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz bewusst zu arbeiten. Orientierung zu haben bedeutet Visionen zu haben, dass ich über die vordergründigen Erschütterungen, Turbulenzen, Verschiebungen hinaus wirklich einen Blick und einen Zugang habe zu dem Neuen, was da hinter den Turbulenzen, hinter all dem, was zusammenbricht und vergeht auch noch am kommen ist.“
Und die erforderlichen Veränderungen bedeuten, „dass die Führungskräfte in der Wirtschaft und Verwaltung, in der Politik oder im kulturellen Leben wenig äußeren Halt mehr finden werden, sondern dass sie vielmehr einer Art neuer Feuer- und Luftprobe ausgesetzt sind“ – wie sie in Mozarts Zauberflöte das Paar zu bestehen hat. „Und entscheidend ist, ob sie inneren Halt finden, ob sie eine Orientierung in sich haben, denn die Orientierung an dem, was im Umfeld geschieht, ist schwierig . . .“ . . . ja mehr noch: sie ist verhängnisvoll! Zur Feuer- und Luftprobe heißt es weiterhin: „Es kann nur erneuernd gehandelt werden, wenn ein anderes Bild des Menschen und ein anderes Verständnis für die Natur handlungsleitend sind. Es müssen also bisherige Grundannahmen und altgewohnte Denkmuster in Frage gestellt und losgelassen werden. Dabei wird man immer durch eine Phase der Unsicherheit gehen müssen.“
Während die äußeren Sicherheiten und Denkgewohnheiten keine Orientierung mehr bieten, ermöglicht nur die innere Gewissheit menschlicher Leitwerte sowie der Sinn-Orientierung unseres Tuns und der Verantwortungsbereitschaft für das Leben auf Planeten, dass wir Schritte in Neuland setzen können. Diese innere Sicherheit ist die Basis unseres Selbstvertrauens und Quelle des Mutes zu innovativen Schritten. Denn nur wer sich selbst vertraut, kann auch anderen Menschen vertrauen, kann sich öffnen für andere Ideen und Werte und kann sich respektvoll mit dem Denken und Wollen anderer Menschen auseinandersetzen.
Mut und Vertrauen sind heute für jede Weichenstellungs-Entscheidung gefordert. Sie sind heute noch um vieles aktueller als im Jahr 1994, da ich die hier zitierten Sätze in der Einleitung zu meinem Buch „Das Unternehmen der Zukunft“ schrieb.