Die richtige Person an der richtigen Stelle
Stühle-Rücken: Ein partizipatives und gruppendynamisches Vorgehen für die Besetzung von Rollen oder Führungspositionen für Gruppen und Teams, die die richtigen Personen selbst identifizieren, gewinnen und benennen wollen.
Immer mehr Unternehmen suchen Lösungsansätze, in denen die Funktion der Führung nicht in einer hierarchischen Struktur verankert ist. Sie nutzen dafür Modelle, in denen die Führungsarbeit auf verschiedene Einheiten verteilt ist. Das kann zum Beispiel eine Kreislogik sein, in der es einen Geschäftsführungskreis, einen Strategiekreis, einen Finanzkreis, einen Marketingkreis, verschiedene Kreise für Geschäftsbereiche und einen Kreis für Supportprozesse gibt.
Das hier vorgestellte Verfahren zur Identifika- tion der „richtigen Personen“ für derlei Kreise bzw. Gremien oder Führungsverantwortungen berücksichtigt das Prinzip der „Weg-Ziel-Stimmigkeit“, das die gewünschten Qualitäten im Zielzustand bereits auf dem Weg dahin erlebbar machen will. Es stellt außerdem die persönliche Motivation und die inhaltliche Qualifikation bis hin zur Integrität der Personen, die eine Funktion übernehmen oder in einem Gremium mitarbeiten wollen, in den Mittelpunkt. Das Vorgehen gewährleistet Transparenz und Klarheit und sollte in größtmöglicher Ruhe vonstatten gehen.
Vorbereitung
In der Vorbereitung ist zu klären, welche Personen aus der Organisation an dem Verfahren teilnehmen sollen. Außerdem sind im Vorfeld die Kriterien zu definieren, die als erfolgskri- tisch erachtet werden einerseits für die Personen und andererseits für das Gremium als Ganzes. Das Feedback im Prozess erfolgt mit Bezug zu diesen Kriterien. Zu Beginn des Verfahrens nehmen alle Personen in einem Stuhlkreis Platz und es wird die Regel eingeführt, dass jede Person die Position ihres Stuhles während des gesamten Verlaufs verändern darf, verbunden mit der Erwartung, dass der Grund für die Veränderung transparent gemacht wird. Der Prozess wird nachfolgend am Beispiel „Besetzung eines Strategiekreises“ verdeutlicht.
4. Ausgestalten unter den Verantwortlichen
Die Besetzung des zukünftigen Organs ist vorerst geklärt. Im nun folgenden Schritt nimmt der Außenkreis eine Zuschauerrolle ein, während die Menschen im Innenkreis Vereinbarungen über die zukünftige Zusammenarbeit besprechen, um die anstehenden Aufgaben in dieser Konstellation bewältigen zu können. Auch in dieser Phase kann es noch zu einem Ausscheiden einer Person aus dem Kreis kommen.
5. Bestätigen des Gremiums durch das Umfeld und Annehmen der Wahl
Nach dieser Phase ist die Zusammensetzung des verantwortlichen Organs sichtbar. Jetzt ist eine abschließende Bestätigung aus dem Umkreis notwendig. Durch die Offenheit des Prozesses werden die kritischen Aspekte im Laufe des Verfahrens ausdiskutiert, so dass sich, wenn überhaupt, nur sehr wenige Stimmen gegen die so gefundene Besetzung des Organs erheben. Abschließend wird der Innenkreis gefragt, ob alle Personen das Votum annehmen.
Dieses Verfahren basiert auf Offenheit, Ehrlichkeit und Mut im Umgang miteinander. Gelingt es den Menschen, sich so auf den Prozess einzulassen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das bestätigte Organ die größtmögliche Akzeptanz in der Organisation genießt.